Zitate
Denn das Auge des Gesetzes wacht
Das Auge des Gesetzes ist heutzutage ein etwas altmodisch gewordener, wenig verwendeter Begriff einer meist scherzhaft oder ironisch gemeinten Bezeichnung für Polizei oder Vollzugsbeamte.
Erklärung, Bedeutung und Herkunft
Das Bild, vom Polizisten als Auge des Gesetzes verwendete man schon in der griechischen und römischen Antike. Richtig bekannt geworden ist es aber zumindest in Deutschland erst durch Friedrich Schillers „Das Lied von der Glocke“. Dort heißt es:
Und das Stadttor schließt sich knarrend.
Friedrich Schiller
Schwarz bedecket
Sich die Erde,
Doch den sichern Bürger schrecket
Nicht die Nacht,
Die den Bösen gräßlich wecket,
Denn das Auge des Gesetzes wacht.
Varianten
- Das Auge des Gesetzes wacht
- Das Auge des Gesetzes
- Im Auge des Gesetzes
- Das strenge Auge des Gesetzes
Beispiele und Zitate
- Das Auge des Gesetzes – Noch ist unklar, warum die Polizei auf der Loveparede nicht beherzter eingegriffen hat. Manche Beamte sagen, sie hätten im Vorfeld warnen können, aber wollten keine „Spielverderber“ sein.
-Süddeutsche Zeitung vom 31.07.2010 - Die Aura höchster Macht – Rechtshistoriker Michael Stolleis über „Das Auge des Gesetzes“ – Der Frankfurter Rechtshistoriker Michael Stolleis zeichnet in seinem schönen Essay die Geschichte einer Metapher nach, die tief in die Alltagssprache eingedrungen ist, aber nur noch ironisch oder kritisch verwendet wird: Wer heute auf das „Auge des Gesetzes“ verweist, meint das Wort ironisch oder will Kontroll- und Überwachungspraktiken kritisieren, die mehr mit dem Polizei- als mit dem Rechtsstaat zu tun haben.
-Frankfurter Rundschau vom 05.02.2019 - Stuttgarter Schlossplatz – Im Auge des Gesetzes: Videoüberwachung wird fortgesetzt – Der Gemeinderat hat entschieden: Die 30 Kameras, die für mehr Sicherheit in der Innenstadt sorgen sollen, bleiben mindestens ein weiteres halbes Jahr an.
-Stuttgarter Nachrichten vom 14.05.2023
Quellennachweis
- Bild Freepik, Premium Licence
- Weitere Details: Wikipedia
- Textpassage aus Schillers Glocke: Projekt Gutenberg