Sich etwas aus den Fingern saugen
Wenn man sich schnell etwas ausdenken muss, saugt man es sich sprichwörtlich aus den Fingern
Das Sprichwort sich etwas aus den Fingern saugen kennt fast jeder und viele von uns haben es schon selbst verwendet. Woher stammt es aber eigentlich?
Der Ursprung liegt im alten Rom. Dort erforschte man auch das Verhalten von Bären und wunderte sich, wie diese den Winter ohne zu essen im Schlaf überleben können. Römische Wissenschaftler beobachteten, dass schlafende Bären immer wieder an ihren Pfoten lutschten und schlussfolgerten daraus, dass diese Milch aus den Pfoten saugen und sie somit überleben würden. Wir wissen heute natürlich, dass Bären auf den angefressenen Fettvorrat zurückgreifen, den Römern war das aber unbekannt.
Und dann kommt viele hundert Jahre später wieder einmal Wolfgang von Goethe ins Spiel. Von diesem stammt das folgende Zitat:
Dichter gleichen Bären,
Johann Wolfgang von Goethe
Die stets an eigenen Pfoten zehren.
So wie die Bären angeblich Milch aus ihren Pfoten saugen, saugt der Schriftsteller seine Geschichten also aus sich selbst heraus. Die Pfoten sind im Laufe der Zeit den menschlichen Fingern gewichen und so saugen wir uns heutzutage also sprichwörtlich etwas aus den Fingern.
