Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt, verwendet man heutzutage meist, wenn Geschicklichkeit allein nicht mehr ausreicht etwas zu erledigen und man etwas nachhelfen muss.
Inhaltsverzeichnis
Erklärung, Bedeutung und Herkunft
Wenn es um Sprichworte, Redewendungen und Zitate geht, kommt man in Deutschland um Johann Wolfgang von Goethe nicht herum. Er gehört zu den wohl meistzitierten deutschen Dichtern und so ist es auch mit diesem Zitat. Es stammt aus dem Werk „Erlkönig“, einer Ballade von Goethe. Den Erlkönig haben wir dabei wahrscheinlich einem Übersetzungsfehler zu verdanken. Der Stoff der Ballade stammt aus dem dänischen und dort heißt der Erlkönig Ellerkonge, also Elfenkönig. In der ursprünglichen deutschen Übersetzung wurde „Eller“ fälschlicherweise mit „Erle“ übersetzt. So wurde aus dem Elfenkönig ein Erlkönig.
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Johann Wolfgang von Goethe
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ –
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –
Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Varianten
Wie so oft, noch etwas nerdiges zum Schluss. Die Band Rammstein adaptiert auf ihrem Album „Reise, Reise“ Goethes Ballade vom Erlkönig in ihrem Lied „Dalai Lama“. Im Erlkönig reitet der Vater mit seinem kranken Sohn nachts durch einen Wald, während der Erlkönigs nach dem Leben des Sohnes trachtet. Als der Vater den Hof erreicht ist der Sohn tot. Es bleibt bei Goethe die Frage offen, ob dieser seiner Krankheit erlag oder der Erlkönig hinter all dem steckt. Rammstein interpretieren dies in einer modernen Version. Vater und Sohn sitzen in einem Flugzeug, welches in einen Sturm gerät. Der Erlkönig wird bei Rammstein vom “König aller Winde” abgelöst. Anders als im Original wird in der Version von Rammstein eindeutig geklärt, wie der Sohn zu Tode kommt, er wird nämlich vom sich sorgenden Vater erdrückt.