Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsche lecken

Markus Haberkern24. Dezember 2021Letztes Update 22. April 2024

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Immer noch das Zitat aller Zitate, um zu sagen, dass einen jemand am Arsch lecken kann. Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsche lecken ist nicht beleidigend, man zitiert doch immerhin Goethe.

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Erklärung, Bedeutung und Herkunft

Der Ursprung dieses Sprichworts ist das 1773 erschienene und 1774 uraufgeführte Stück „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ von Johann Wolfgang von Goethe. Dieser schildert (etwas verklärend) in dem Werk die Geschichte des Reichsritters Gottfried (genannt Götz) von Berlichingen. Goethe lässt den streitlustigen Probanden zu einem Boten sagen

„Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kayserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respect. Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken.“
Johann Wolfgang von Goethe

Wohlgemerkt, heißt es im Arsch und nicht am Arsch. Allgemein nennt man das Zitat wegen seiner Herkunft auch das „Götz-Zitat“. Den Ursprung aus „Götz von Berlichingen“ kennen wahrscheinlich die meisten, dass es aber auch einen Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Titel „Leck mich im Arsch“ von 1782 gibt, ist dann heutzutage weit weniger bekannt, trug aber seinerzeit zur Popularität des Zitats bei. Einfach einmal bei einem populären Streamingdienste suchen.

Obwohl Goethe das Zitat bekannt gemacht hat, wurde es bereits vorher im süddeutschen Raum recht häufig verwendet. „Legg me am Arsch“ oder hochdeutsch „Leck mich am Arsch“ bezeichnet man auch als den „Schwäbischen Gruß“. Der Ausdruck ist nicht unbedingt als Beschimpfung gemeint sondern kann auch völlige Überraschung ausdrücken.

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie ein bestimmter Ausdruck je nach Region und Kontext unterschiedlich interpretiert werden kann. Manchmal kann ein scheinbar beleidigender Ausdruck tatsächlich eine überraschende Wendung nehmen und als Ausdruck der Verwunderung oder des Erstaunens dienen. Es zeigt, wie vielfältig und nuanciert Sprache sein kann.