Pfeffersack
Der Begriff Pfeffersack wurde ursprünglich für Kaufleute der Hanse verwendet. Später dann auch allgemein als negative Bezeichnung für einen reichen, rücksichtslosen, nur auf Geld und Macht bedachten Kaufmanns oder Geschäftsmanns.
Pfeffersack als Begriff ist vereinzelt ab dem 13. Jahrhundert nachweisbar und fand ab dem 16. Jahrhundert dann regelmäßig Gebrauch. Der Volksmund belegte vor allem Händler mit diesem Spottnamen, die mit Gewürzhandel reich geworden waren.
Der Handel mit Pfeffer, war sehr aufwendig, da noch in der Antike, der Pfeffer mit Karawanen aus Südwest-Indien transportiert werden musste. Später kam der Pfeffer dann auch mit Schiffen aus Indonesien, Malaysia und anderen asiatischen Ländern. Der Handel war langwierig, mühselig, aber dafür auch mit riesigen Gewinnspannen behaftet. Venedig war eine der internationalen Drehscheiben für Pfeffer und so unterhielten auch die großen süddeutschen Handelsfamilien wie die Fugger, Tucher und Welser dort Handelsstützpunkte und wurden durch den Gewürzhandel (und anderen Aktivitäten) irrwitzig reich.
Sie stachen irgendwann sogar die norddeutschen Kaufleute, die in der Hanse zusammengeschlossen waren, aus und übernahmen eher unfreiwillig das Attribut „Pfeffersack“ von diesen.