Gut Ding will Weile haben
Das Sprichwort Gut Ding will Weile haben verwenden wir, wenn etwas Zeit benötigt, um wirklich zu einem guten Ergebnis zu kommen. Ein gutes Ergebnis kommt nicht sofort, manche Dinge müssen reifen, um gut zu werden.
Inhaltsverzeichnis
Erklärung und Bedeutung
Im Gegensatz zu vielen anderen Sprichwörtern ist Gut Ding will Weile haben wegen der klaren Sprache sehr gut zu verstehen. Er bedeutet, dass wir bei manchen Dingen etwas warten müssen, bis sie richtig gut geworden sind. Einige Sachen möchten wir zwar schnell erledigt haben, doch wenn wir ein gutes Ergebnis wollen, müssen wir auch die dafür notwendige Zeit investieren.
Herkunft
Das Sprichwort ist seit dem 17. Jahrhundert in der Literatur belegt. In dem berühmten Buch von 1668 „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ schrieb der Dichter Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen : „Gut Ding will Weile haben! Vortreffliche Sachen werden ohne große Mühe und Arbeit nicht erworben, sonst würde jeder Narr ohn Schnaufens und Bartwischens einen solchen edlen Sauerbrunn zuwege bringen“. Es spielten also neben zeitlichem Einsatz auch Fleiß und Mühe eine Rolle beim Erreichen eines Zieles.
Und wie soll es anders sein, auch Johann Wolfgang von Goethe verwendete das Sprichwort in seinem Werk von 1821 „Wilhelm Meisters Wanderjahre“. Dabei ging es um verschiedene Gesteine, welche Hinweis auf die Entstehung der Erde geben sollten. Wörtlich zitiert heißt es im dritten Kapitel „Ist denn die Welt nicht auf einmal gemacht?“ fragte Felix.—“Schwerlich“, versetzte Montan; „gut Ding will Weile haben.“
Trotz der doch recht häufigen Verwendung in der Literatur lässt sich die exakte Herkunft des Sprichwortes heutzutage nicht mehr feststellen. Sicher ist nur, dass es schon viele Jahrhunderte verwendet wird.
Verwendung in anderen Sprachen
- Englisch: A good thing wants to have a while
- Englisch: Good things come to those who wait
- Französisch: On ne fait pas les affaires en courant
Themen und Schlagwörter
Quellennachweis
- Bild Freepik, Premium Licence
- Weitere Details: Wikipedia
- Textpassage aus Grimmelshausens „Der abenteuerliche Simplicissimus“: Projekt Gutenberg
- Textpassage aus Goethes „Wilhelm Meisters Wanderjahre“: Projekt Gutenberg