Redewendungen
Wasser predigen und Wein trinken
Bedeutet, daß man von anderen Verzicht, Zurückhaltung, Genügsamkeit oder auch Bescheidenheit fordert, selbst aber verschwenderisch lebt.
Diese geflügelten Worte stammen aus Heinrich Heines satirischem Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“, welches 1844 erstmals erschienen ist. Dort heißt es „Ich weiß, sie tranken heimlich Wein. Und predigten öffentlich Wasser“.
Heine kritisiert an dieser Stelle seines Werks die Kirche jener Zeit, die den Menschen predigt, sich mit ihrer Armut abzufinden und sich so zu verhalten, dass es ihnen später im Himmel besser geht. Es heißt in dem Gedicht einige Strophen vorher: „Ein kleines Harfenmädchen sang. Sie sang mit wahrem Gefühle. Und falscher Stimme, doch ward ich sehr gerührt von ihrem Spiele. Sie sang von Liebe und Liebesgram. Aufopfrung und Wiederfinden. Dort oben, in jener besseren Welt. Wo alle Leiden schwinden“.
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