Dezimieren
Wir verwenden den Begriff dezimieren heutzutage, wenn durch gewaltsame, zerstörerische Einwirkungen ein Bestand deutlich verringert oder vermindert wird. Beispielsweise, durch einen Waldbrand, wurde der Bestand an Bäumen deutlich dezimiert.
Doch woher kommt dieser Begriff? Die Dezimierung oder auch Dezimation waren eine der brutalsten Bestrafungsformen in der römischen Legion. Sie wurde bei kollektiven Vergehen wie der Feigheit vor dem Feind oder auch bei Meuterei angewandt, bei der Einzeltäter nicht ermittelt werden konnten.
Das Wort Dezimieren stammt aus dem lateinischen decimatio, decem ab, was zehn bedeutet. Bei der Bestrafung wurde also jeder zehnte Mann hingerichtet. Die zu Bestrafenden wurden meist per Los ermittelt und mussten dann oft von den eigenen Kameraden exekutiert werden. Dazu wurden vornehmlich als unehrenhaft geltende Exekutionsformen wir Prügel oder Steinigung angewendet.
Die Dezimation war eine sehr drastische Strafe und führte auch zur eigenen Schwächung, daher wurde sie recht selten angewandt und wurde unter den römischen Kaisern kaum noch verhängt. Allerdings sind Fälle von Dezimierung über die Jahrhunderte bis zum 1. und 2. Weltkrieg belegt.
Wissenswertes
In dem Film „Der Untergang des römischen Reiches“ wird eine Form der Dezimierung gezeigt. Als die Legionäre vor den angreifenden Barbaren flohen, wurden sie anschließend durch Dezimierung bestraft, indem man jeden 10. Mann von einem Aquädukt in die Tiefe stieß.